25. August 2023

How to become an intelligent enterprise 

Warum die SAP BTP der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen IT-Landschaft ist?

Die BTP ist nicht so neu wie viele denken. Wie in Zeiten der Digitalisierung üblich, hat sich die Plattform weiterentwickelt und in diesem Zuge einige Umbenennungen gehabt. SAP Cloud Platform, HANA Cloud Platform und jetzt Business Technologie Platform. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die BTP noch bei vielen ein „schwarzes Loch“ ist. Daher möchten wir Klarheit schaffen und aufzeigen, welche Chancen und Möglichkeiten die BTP für Unternehmen bietet.

1. Was ist die BTP ?

2. Was befindet sich im Werkzeugkasten? 

3. Was sind die Vorteile von der BTP und wie kann man diese im Rahmen einer S/4HANA Transformation nutzen?

4. Welche Möglichkeiten der Erweiterbarkeit schafft die BTP?

5. Wie kann ein technisches Enablement aussehen? 

1. Was ist die BTP ?

Im klassischen Sinne ist die BTP eine platform as a service Lösung, die, wenn man ein Schichtenmodell bauen würde, auf den bekannten Hyperscalern AWS, Azure, Google und inzwischen auch Alibaba basiert. Allein durch den Kauf oder Konsum einer BTP erreicht das Unternehmen keinen Mehrwert. Das Unternehmen ist dadurch nur im Besitz eines großen Werkzeugkasten, den es anzuwenden gilt.

2. Was befindet sich im Werkzeugkasten? 

Die 5 Säulen der BTP, in denen sich unterschiedliche Services der SAP befinden, die genutzt und vor allem auch kombiniert werden können, sind:

Development 

No-Code Low-Code bis hin zu Pro Code. Es sind unterschiedliche Frameworks und Technologien möglich. Dazu zählen JavaScript, Java und auch ABAP. ABAP bleibt relevant bei dem Bau von Anwendungen und Erweiterungen im S/4HANA Kontext.

Automation 

Process Automation beinhaltet Abläufe aufzeichnen und in BOTs auslagern, um Tätigkeiten automatisch ablaufen zu lassen. OCR-Ansätze dienen der Automatisierung von Dokumenteneingängen und dessen Verarbeitung.

Integration 

Immer größere und komplexere heterogene Systemlandschaften und Geschäftsprozesse laufen nicht mehr nur in einem Monolithen ab, sondern sind über die Systemgrenzen hinweg abgebildet. Dadurch werden immer komplexere Integrationsszenarien notwendig. Um diese abzubilden, braucht es eine Middleware, die durch die Integrationskomponente Integration Suite der BTP abgedeckt wird. API-Management und weitere ergänzende Funktionen runden die Integration ab.

Data & Analytics 

Beinhaltet die klassischen Funktionen aus der BI Welt. Themen wie SAP Analytics Cloud, Data Warehouse Cloud und Data Intelligence gehören zu dieser Säule. Eines der neuesten Themen in diesem Bereich ist das Thema der Datenräume, das durch SAP Datasphere adressiert wird.

Artificial Intelligence  

Werkzeuge und Services aus dem Bereich machine Learning und künstlicher Intelligenz sind Bestandteil dieser Säule. Hier wird es beispielsweise zukünftig Services für Integrationen zu ChatGPT oder auch zur Abbildung von Chatbots geben.

3. Was sind die Vorteile von der BTP und wie kann man diese im Rahmen einer S/4HANA Transformation nutzen?

Integrierte Lösungen: 

Die SAP BTP vereint eine Vielzahl von Cloud-Diensten und Plattformfunktionen in einer einheitlichen Umgebung. Unternehmen können auf diese integrierten Lösungen zugreifen, um verschiedene Geschäftsanforderungen zu erfüllen, einschließlich Datenmanagement, Analytik, Integration, Erweiterung, Sicherheit und mehr.

Skalierbarkeit und Flexibilität: 

Die BTP ermöglicht es Unternehmen, ihre Systeme flexibel zu skalieren und anzupassen. Sie können neue Funktionen und Services hinzufügen oder vorhandene Ressourcen je nach Bedarf erhöhen oder reduzieren. Dadurch können Unternehmen schnell auf sich ändernde Geschäftsanforderungen reagieren und die Skalierbarkeit ihrer IT-Infrastruktur optimieren.

Effiziente Datenverwaltung:

Mit der SAP BTP können Unternehmen Daten aus verschiedenen Quellen sammeln, integrieren und verwalten. Die Plattform bietet leistungsstarke Tools und Services zur Datenmodellierung, -integration und -bereinigung, um eine konsistente und zuverlässige Datenbasis zu schaffen. Dies ermöglicht eine bessere Entscheidungsfindung und optimierte Geschäftsprozesse.

Ökosystem und Marktplatz:

Die SAP BTP ist Teil eines umfangreichen Ökosystems von SAP-Partnern und Entwicklern. Unternehmen können von vorgefertigten Anwendungen, Erweiterungen und Integrationen profitieren, die auf dem SAP-Marktplatz verfügbar sind. Dies ermöglicht es ihnen, ihre IT-Lösungen schnell zu erweitern und von den Best Practices anderer Unternehmen zu profitieren. 

Wichtig: Ein Großteil der Innovationen und neuen Services wird es nur noch auf Basis dieser Plattform geben. Um weiterhin von diesen SAP und Partner Innovationen zu profitieren und diese nutzen zu können, ist ein Umgang mit der BTP obligatorisch. Der letzte Vorteil schafft gleichzeitig die Brücke zu ihren laufenden und noch anstehenden S/4HANA Transformationsprojekten.

Anpassungsfähigkeit und Erweiterbarkeit: 

Unternehmen können die SAP BTP nutzen, um ihre bestehenden SAP-Systeme anzupassen und zu erweitern. Die Plattform bietet Tools und Technologien zur Entwicklung maßgeschneiderter Anwendungen, zur Integration von Drittanbieterlösungen und zur Erweiterung der vorhandenen SAP-Software. Dadurch können Unternehmen ihre IT-Landschaft an ihre spezifischen Anforderungen anpassen und innovative Lösungen entwickeln.

In den bestehenden ERP Landschaften existieren eine Reihe von Eigenentwicklungen und Z-Lösungen, die aus unterschiedlichsten Gründen entwickelt wurden. Diese sind meist direkt im ERP System als Reports oder den bisher bekannten Erweiterungsmöglichkeiten wie BADI ausgeprägt. Sehr viel Testaufwand bei Anpassungen und viel Anpassungsbedarf bei Releaseupdates. Mit Hilfe der BTP gibt es andere Möglichkeiten der Erweiterbarkeit.

4. Welche Möglichkeiten der Erweiterbarkeit schafft die BTP?

Der Fokus sollte hier auf den sogenannten Side-by-Side Extensions liegen mit dem Ziel: Clean Core. Im Rahmen einer S/4HANA Transformation gilt es demnach so früh wie möglich, in der Discover Phase, sich um die strategische Ausrichtung und Nutzung der BTP-Gedanken zu machen.Man hat die Chance hier Eigenentwicklungen die auch im S/4HANA aus unterschiedlichen Gründen notwendig sind auf eine neue und zukunftsorientierte Basis zu transformieren und in dem Zuge durch Nutzung von neuen Frameworks, wie SAPUI5 gleichzeitig Mehrwerte zu generieren.

Mehrwerte ist ein gutes Stichwort. Denn genau das ist der mit Abstand wichtigste Punkt. All die im Voraus genannten Punkte sind die Säulen und Werkzeuge, die uns auf der BTP zur Verfügung stehen. Diese müssen genutzt werden, um in einem Unternehmen Mehrwerte zu schaffen.

Allein die Nutzung einzelner Werkzeuge schafft noch keine Mehrwerte, sondern die Kombination der Säulen um End-2-End Szenarien abzubilden. Beispielweise die Sammlung und Veredlung von Daten durch Data & Analytics Werzeuge und danach die Ableitung von automatisierten Maßnahmen durch Process Automation und direkter Integration in mein S/4HANA. Durch die rein technische Betrachtung gewinnt man hier auch keinen Blumentopf.

Es müssen Fallbeispiele aus den Fachbereichen gefunden und diese durch die  Kombination der Werkzeuge auf der BTP adressiert werden, um Lösungen zu schaffen. Es gilt den Horizont zu erweitern, da der Werkzeugkasten wesentlich größer und flexibler ist als zuvor. Demnach gibt es noch genug Schmerzpunkte in den Fachbereichen, die wir mit einer BTP lösen können. Damit dies passieren kann ist die Befähigung des Unternehmens in die Richtung der BTP notwendig. 

„Technisches Enablement ist in der IT notwendig, damit der Werkzeugkasten verstanden und beherrscht wird.“

5. Wie kann ein technisches Enablement aussehen? 

Business Enablement durch Schaffung von Verständnis, welche Möglichkeiten eine BTP bietet und daraufhin losgelöst von der Technik die Business Needs zu besprechen (Sustainability, Datenräume, Automatisierung etc.)

Wie kann dieses Vorgehen in der Praxis aussehen?

Technologieagnostische Vorgehensweise zur Findung der Problemstellungen beim Kunden. Wir arbeiten hier mit einem Format, das sich Interaction Room nennt.

Design – Was braucht der Nutzer wirklich?

Human-centered Design ist bei uns nicht nur ein Buzzword. Unsere Projekte starten im UX Design mit der Frage: Was braucht der Nutzer wirklich? Dazu im Einsatz: Design Thinking, Design Scoping und UX Research. Hier greifen wir auch auf unsere Erfahrung aus einer Vielzahl von erfolgreichen Kundenprojekten zurück. Unser Ziel ist es, schnell zu verprobaren Prototypen der wirklich wichtigen Lösungen zu kommen. Und zwar bevor in die erste Zeile Code investiert wird.

Engineering – Wir bauen keine Luftschlösser

Bevor die Prototypen aus dem Design umgesetzt werden, steht ein Machbarkeits-Check an. Wie kann die Lösung umgesetzt werden? Wir suchen nach dem optimalen Weg für den Kunden. Dazu schauen sich unsere erfahrenen SAP Solution Architects die IT-Landschaft der Kunden ganz genau an, empfehlen bereits bestehende Komponenten und geben auch die richtigen Impulse, um die Lösung noch besser zu machen. Mit dem richtigen Plan geht es dann in die Umsetzung.

Production – Hier entstehen Lösungen

Nach dem Go der SAP Solution Architects geht das Projekt in die Entwicklung. Von Backend & Frontends über Workflows bis hin zu KI – bei uns arbeiten genau die richtigen Expertinnen und Experten zusammen in einem optimierten Projektsetup, je nachdem um welche Art der Lösung es sich handelt. So gehen wir die Herausforderung mit unserem interdisziplinären Teams agil und schnell an. Die fertige Lösung wird dann auf Herz und Nieren geprüft und auch von den End-Nutzern getestet.

Parts – Nichts verschwenden, wiederverwenden

Von Design über Engineering bis hin zur Produktion müssen wir nicht alles neu erfinden. Denn als Teil des starken SAP Ecosystems greifen wir auf viele bereits verprobte Komponenten, Tools und Best Practices zu. Und auch Teilprodukte unserer bisherigen Projekte werden erneut eingesetzt, um schneller zur passenden Lösung zu kommen.

Shipment – Die Lösung geht auf die Reise

Die fertige Lösung übergeben wir an den Kunden und deployen sie im Live-System. Aber damit ist unser Job noch nicht getan. Wir helfen unseren Kunden dabei, die ersten Schritte mit der neuen Lösung zu gehen. Denn vor allem in den ersten Tagen sorgen ein allzeit offenes Ohr, ein optimal aufgesetztes Change Management und intensive User Trainings für eine hohe Akzeptanz der Endanwender für die Lösung . Und natürlich stellen wir auch sicher, dass die Lösung erfolgreich betrieben werden kann.

Monitoring – Alles im Blick

Die Innovation Factory ist keine Blackbox, sondern eine gläserne Fabrik. Dadurch erhalten Sie nicht nur jederzeit einen Überblick zu Ihren Projekten und Programmen, sondern auch die Möglichkeit Anpassungen direkt im laufenden Prozess vorzunehmen.

Greifen Sie jederzeit auf das Know How unserer Expert:innen zurück, unabhängig davon, um welches Thema es sich handelt. So steuern wir gemeinsam immer in die richtige Richtung.

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Ein Beitrag von:

Christian Engel

Christian Engel ist SAP Software & Solution Architekt. Er unterstützt seine Kunden insbesondere bei der Konzeptionierung und dem Aufbau von Softwarelösungen. Darüber hinaus verantwortet Christian Engel die Themen rund um die Business Technology Platform bei der adesso orange AG.
Alle Beiträge von: Christian Engel

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